Die Freien Wähler in Waldthurn starten in den Wahlkampf. Fraktionssprecher Michael Steiner aus Lennesrieth hat nicht nur eine Vision.
Die Freie-Wähler-Gemeinschaft (FWG) eröffnete in ihrem „Wohnzimmer“ im Gasthaus Kühnhauser den Wahlkampf für die Kommunalwahl am 15. März. Vorsitzender Jürgen Götz freute sich, dass so viele Interessierte gekommen waren. Er meinte, dass die vier Markträte der Freien Wähler in den letzten sechs Jahren gezeigt hätten, dass die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien konstruktiv sei und die Marktgemeinde nach vorne bringen können. Götz blickte kurz auf die vergangenen Jahre zurück und sprach über die Grundversorgung Gänsbürgerladen, Ausweisung neuer Baugebiete, Sicherung der Schulstandards und Kinderfrühförderung, Beseitigung von Leerständen am Marktplatz, Unterstützung junger Familien bei der Ansiedelung, Einsatz und Erhalt des Tiefbrunnens, Straßenausbau und noch vieles mehr.
Schließlich übernahm FWG-Fraktionssprecher Michael Steiner aus Lennesrieth das Wort und zeigte die Visionen der Freien Wähler auf. Er meinte, dass seine Partei und hier speziell die vier Markträte in der vergangenen Legislaturperiode in der Kommune so richtig angepackt und in verschiedenen Positionen mitgearbeitet hätten. Sei es als zweiter Bürgermeister, als Vorsitzender der Waldthurner Feuerwehr, Vorsitzender der Dorferneuerung Waldthurn 3 oder als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Waldthurner Marktladens. „Zum Wohle der Gemeinde haben wir gerne diese Anstrengungen unternommen und hoffen, dass der Wähler unsere geleistete Arbeit bei der anstehenden Kommunalwahl weiterhin unterstützt.“
Hinsichtlich der Bürgermeisterwahl meinte der Sprecher unumwunden, dass die Freien Wähler den derzeitigen CSU-Bürgermeister Josef Beimler und dessen hervorragende Arbeit schätzen. Es gebe deshalb keinen Grund mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten anzutreten – wie es bei der nächsten Kommunalwahl in sechs Jahren ist, werde man sehen. Steiner meinte, man wolle eigene Visionen verwirklichen, aber auch weiterhin konstruktiv und sachlich wie bisher mit allen Fraktionen zusammenarbeiten. Als Traum bezeichnete der Fraktionssprecher, wenn man in der nächsten sechs Jahren fünf Markträte stellen könnte. Träume dürfe man haben.
Die Diskussion über den Klimawandel habe volle Fahrt aufgenommen. Der Beschluss der Bundesregierung bezüglich des Klimapakets habe Auswirkungen auf die Bürger und Landwirte. Laut Beschluss der Bundesregierung sollen in einigen Jahren Ölheizungen nicht mehr eingebaut werden dürfen. Die Freien Wähler hätten dafür beispielsweise die Idee, eine Kraft-Wärme-Anlage im Bereich des Marktplatzes zu bauen, auf die die Anwohner zugreifen könnten. Dies sollte in der Dorferneuerung passieren, auch in den Ortsteilen sollte über Gewinnung von Energie nachgedacht werden.
Schon vor Jahren wurde über den Ausbau erneuerbarer Energien diskutiert, entsprechende Konzepte habe man in die Schublade gelegt. „Lassen Sie uns das Konzept erneut zum Leben erwecken“, meinte Steiner. Man wolle in Zukunft wieder aktiv mit der Bevölkerung darüber sprechen. Steiner stellte auch die Trinkwasserversorgung der gesamten Gemeinde in den Fokus. Man solle sich nicht vollständig von der Steinwald-Gruppe abhängig machen und deshalb den eigenen Tiefbrunnen für die Wasserversorgung fit machen. Ausdrücklich wolle Steiner den Landwirten danken, die ihre Anbauflächen im Wasserschutzgebiet haben. „Durch einen sinnvollen Anbau auf diesen Flächen wurde die Qualität des Wassers verbessert.“ Laut Steiner müsse man aber auch weiterhin ein Augenmerk auf die Abwasserentsorgung werfen.
Hinsichtlich des Marktplatzes wurden schon viele Ideen wie „Innen statt Außen“ umgesetzt. „Wir von den Freien Wählern wollen signalisieren, dass wir da sind, wenn Ideen in der Bevölkerung geboren werden und werden diese gerne unterstützen“. Hinsichtlich neuer Förderprogramme der Landesregierung müsse man weiterhin Augen und Ohren offen halten. „Wir müssen diese auch sinnvoll abwägen, was heißt, man muss Bedingungen prüfen sowie klären, Auswirkungen abschätzen und erst dann handeln.“
Für die Neugestaltung der Freizeitanlage am Badeweiher müsse man im Hinblick auf die begonnenen Maßnahmen in der Marktgemeinde und die damit verbundene finanzielle Situation die Realisierung des Badeweiherprojekts in mehrere Bauabschnitte aufteilen. Steiner sprach noch von der Schaffung von Räumlichkeiten für die Jugend, des Weiteren die Erhaltung des Bildungszentrum, keine Mehrbelastung durch Grundsteuer, Ausbau der Kita, Verbesserung des Nahverkehrs durch die Einführung des Baxis sowie der weiteren Unterstützung heimischer Betriebe.
Michael Troidl und sein Bruder Andreas stellten dann die 24 Kandidaten für die Marktratswahl vor. Die nächsten Wahlveranstaltungen sind politische Frühschoppen beim Wirtsheiner in Spielberg am Sonntag, 9. Februar, um 10 Uhr und im Gasthaus Meckl in Lennesrieth (Termin steht noch nicht fest).
Zum Abschluss meinte zweiter Bürgermeister und FWG-Marktrat Roman Bauer, dass „Mit uns“ das Motto seiner Partei sei. „Keiner schafft hier etwas alleine. Nur der gemeinsame Konsens der Parteien macht uns hier in der Marktgemeinde stark.“ Auch der Freie-Wähler-Bürgermeisterkandidat Martin Scheibl aus Georgenberg war zu seinen Parteifreunden gekommen und von der parteienübergreifenden, harmonischen Zusammenarbeit in Waldthurn beeindruckt.